Monday, July 19, 2010

:.Wendepunkte:.

Vor zwei Nächten wurde mir etwas unheimliches klar. Etwas, das sicherlich mein Leben entscheidend verändert hat.

Als ich vorletztes Wochenende bei meinen Großeltern war, habe ich alte Fotos entdeckt. Sie sind grade umgezogen und die Bilder waren noch nicht an ihrem Platz, bei einer kurzen Wohnungsbesichtigung sind sie mir daher in´s Auge gesprungen.

Darauf zu sehen: eine Freundin und ich, etwa 12 und 14 Jahre alt neben einer Königin der Nacht, die grade erblüht.
Maja, wie ich sie in Erinnerung habe und daneben ein aufgeplustertes Gesicht.. omg, das war wohl ich.

Neben einigen anderen Bildern, die ich in der letzten Zeit wiederentdeckt habe, ist mir jetzt erst richtig aufgefallen, wie pummelig ich eigentlich wirklich war. Dass ich nicht dünn war, okay, das war mir schon klar, aber es war eben doch mehr als nur "pummelig".

Ich bin, besonders unter diesen neuen Gesichtspunkten, wirklich dankbar und erstaunt darüber, dass ich kaum mit Mobbing zu kämpfen hatte. Klar war ich ab der 5. Klasse nicht mehr so beliebt und später auf der Oberschule auch nicht der Held, aber immerhin, richtig schlimm ausgegrenzt wurde ich nicht [bis auf 1 - 2 Sprüche, aber es hielt sich echt in Grenzen].

Eltern sind, was solche Dinge angeht, anscheinend ziemlich naiv. Dass das kein Babyspeck ist, der sich noch verwächst, war mir spätestens in der 9. Klasse klar, aber die Hoffnung stirbt ja zuletzt. Neben einem kurzen Versuch mich zum Sport zu bewegen - ich ging etwa 3 Mal mit meinem Dad joggen - blieben elterliche Eingriffe jedoch weitestgehend aus, so dass der Wendepunkt irgendwann von mir aus losging.

Was mich letztendlich wirklich bewegt hat dauerhaft und aktiv Sport zu treiben, ist mir bis heute nicht ganz klar. Los ging es damals mit dem Stepper meiner Oma, den ich im Sommerurlaub bei ihr ausgetestet hatte. Einen Hometrainer konnte ich in meinem heimischen Kinderzimmer zwar seit dem 12. Lebensjahr vermelden, habe ihn aber nie wirklich benutzt. Mit dem Stepper sah das dann anders aus. Irgendwann hab ich mich, nachdem ich gebettelt hatte einen zu bekommen, drauf gestellt. Am Anfang sehr sehr unregelmäßig, irgendwann regulärer. Am Ende der Schulzeit habe ich fast zwei Stunden pro Tag darauf verbracht. Verrückt.

Aber es hat geholfen.

Bis zum Abi hatte ich mein Ziel von 60 Kilo erreicht. Als einen der ausschlaggebensten Momente würde ich immer noch eine Begegnung auf der Animagic vor Jahren ansehen. Eine Besucherin / Cosplayerin war so füllig, dass das Hautgewebe seeehr weit vom Knochen abstand, was mich zum Gedanken verführte, ob so etwas irgendwann einfach abfallen könnte, weil die Sehnen nicht mehr halten? Es hat mich anscheinend nachhaltig beeinflusst und beeindruckt, jedenfalls ging damals, anno 2003/ 2004 meine Odyssee los, mal mit mehr, mal mit weniger Erfolg.

Mittlerweile bin ich beim "richtigen" Sport gelandet. So mit Muskeltraining und so, weil man will ja nicht nur Wabbel weghaben, sondern auch darunter etwas Konsistenz zum Vorschein bringen.

Und so kann es gehen. Rückblickend bin ich dermaßen froh, über diese Entwicklung, das kann sich gar keiner vorstellen [oder vielleicht eben doch, keine Ahnung - Kommentare?]. Denn immerhin hatte ich doch einen zarten BMI von etwa 25 und das zählt schon zu nicht mehr gesund. Auch wenn es Phasen gibt, in denen ich mal mehr oder weniger zum Sport komme, würde ich doch behaupten, meinen Körper im Griff zu haben [trotz guter Verwertungs-Veranlagung - was ein Wort ;].

Was mich zu diesem Ego-Post veranlasst hat, ist ein typischer Konjunktivfall. Was wäre wenn. Wie hätte sich mein Leben verändert. Wie wäre es verlaufen, wäre ich von Anfang an nicht moppsig gewesen?

Tja, was wäre wenn....? Aber wir werden es niemals erfahren. In dem Sinne allen einen entspannten Nachmittag und danke für´s Zuhören ;)

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