~Grenzgänger~

Kino

Das Kino, auch Lichtspieltheater, Lichtspielhaus oder Filmtheater, ist ein Aufführungsbetrieb für alle Arten von Filmen. Manchmal steht der Begriff auch für die Filmkunst an sich oder für das Erlebnis des Ins-Kino-Gehens.

Der Begriff Kino ist eine Kurzform der ins Deutsche übersetzten Bezeichnung für die Erfindung der Gebrüder Lumière, dem Cinématographe – zu deutsch Kinematograph. Beide sind aus griechischen Wurzeln (kinēma κίνημα ‚Bewegung‘ und graphō γράφω ‚zeichnen‘) gebildete Kunstwörter und bedeuten ‚Bewegungsaufzeichnung‘.

Soviel dazu. Kennt ja jeder, ist normal. Ob zur Entspannung, Belohung, zwischendurch, hauptsächlich, aus Berufsgründen, um jemanden einen Gefallen zu tun oder ruhig zu stellen. Ins Kino geht jeder mal.

Um sich zu gruseln, amüsieren, zublubbern zu lassen, lachen, weinen, informieren. Normalerweise. Und dann gibt es diese Filme, man sieht sie selten. Kritisch luken sie aus ihren Nischen heraus und wollen zum nachdenken anregen.

Wie zB Walz with Bashir oder Let´s make money. Innerhalb knapp einer Woche zwei schwer zu verdauende Werke. Grandios - aber schwer zu verdauen.

Let´s make money behandelt den Großen Schwindel um´s Geld. Wohin verschwinden unsere Steuern? Warum passiert soviel Dünnpfiff in der Welt?

Einige Ansätze finden man in diesem Film. Wenn man sich etwas umschaut nichts wirklich neues, aber dennoch erschreckend.

Was beide Filme verbindet ist der Gedanke: ich bin nur ein kleines Rädchen, was kann ich ändern?

Walz with Bashir - Walzer mit Bashir erzählt die Geschichte des ersten Bürgerkrieges im Libanon. Auch als geschichtlich ungebildeter Vollpfosten [/Selbstkritik] kann man die Handlung nachvollziehen.

Erzählt wird aus Sicht eines Regisseurs der durch ein Gespräch mit einem alten Freund anfängt über seine Vergangenheit als Soldat Gedanken zu machen. Er begibt sich auf die Suche nach seinen scheinbar nicht vorhandenen Erinnerungen an das Kriegsgeschehen. Lediglich eine Szene scheint ihm präsent zu sein. Wie Motten um´s Licht schraubt sich die unaufhaltsame Enthüllung um diese Erinnerung in die Abgründe der menschlichen Psyche.

Technisch in Flash-Optik gehalten geht der Film tief in die Emotionen und wirft die Frage auf, ob die Evolution sich da nicht selbst ein Bein gestellt hat, soetwas bösartiges wie Menschen über den Planeten wandeln zu lassen...

Wer die Gelegenheit hat sollte mindesten einen der Filme noch versuchen im Kino zu erwischen. Auch wenn ich mich unseren anchließenden Gesprächsrunden anschließen muss und nicht glaube, dass diese Filme wirklich etwas ändern werden

["Das schauen sich die Leute an und in einem Tag haben sie es eh vergessen."]

, denke ich dennoch, dass es den einen oder anderen bewegen wird. Und was bewegt, regt zum disskutieren an.

Daher das Wort zum Sonntag: geht mal wieder ins Kino. Nicht nur zum lachen.